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Frauen in Führung bringen – Drei Tipps für Führungskräfte

Wir wünschen uns mehr Frauen in Führung und eine gleichberechtigte Führungsstruktur in Deutschland, dennoch höre ich immer wieder von Klienten und Auftraggebern, dass viele Frauen sich gar nicht genug zutrauen würden oder Führungspositionen scheuen würden. Das mag vielleicht teilweise zutreffen, ist aber sicher nicht die Regel. Vielmehr bin ich persönlich davon überzeugt, dass es ganz oft an der unterschiedlichen Wahrnehmung von Männern und Frauen im Beruf liegt, warum Frauen so viel seltener für Führungspositionen in Erwägung gezogen werden.

Wenn Sie als Vorgesetzte oder Vorgesetzter an dieser Situation etwas ändern möchten, dann habe ich hier drei Tipps für Sie, wie Sie in Zukunft mehr Frauen für Führungsposition begeistern können und das echte Potenzial in ihren Mitarbeiterinnen sehen.

1. Inhalt bewerten, nicht das Auftreten

Leider ist es nach wie vor ganz oft so, dass sich Männer in beruflichen Situationen besser verkaufen können und dadurch überzeugender wirken oder souveräner auftreten. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Frauen im Team nicht genauso gut ausgebildet sind, genauso intelligent sind und genauso gut geeignet für die Führungsaufgabe, um die es vielleicht geht.

Wenn Sie als Führungskraft wirklich sicherstellen wollen, dass Sie den geeignetsten Mitarbeiter oder die geeignetste Mitarbeiterin für eine Führungsposition oder eine Beförderung auswählen, dann sollten Sie sich unbedingt davon freimachen, sich von dem bloßen Auftreten einer Person leiten zu lassen. Natürlich gehört es zu einer Führungsposition dazu, dass diese Person entsprechend auftreten kann und in bestimmten Kontexten souverän wirkt. Das ist aber etwas, was Ihre Mitarbeiterinnen lernen können.

Wenn Sie wirklich den fähigsten Mitarbeiter oder die fähigste Mitarbeiterin in eine Führungsposition bringen wollen, dann fangen Sie an, sich die inhaltliche Arbeit dieser Menschen anzusehen, losgelöst davon, wie gut diese sich präsentieren und verkaufen können.

Also verlassen Sie sich in Zukunft bei der Bewertung ihrer MitarbeiterInnen stärker auf Arbeitsproben, als auf das bloße Auftreten in Meetings, Besprechungen und Co. Denn dieser Eindruck kann deutlich täuschen und dazu führen, dass Sie nicht unbedingt die fähigsten MitarbeiterInnen für eine bestimmte Position auswählen.

2. Konstruktives Feedback geben und Unterstützung liefern

Wenn Sie mehr Frauen in Führung bringen wollen in Ihrem Unternehmen oder Ihrem Team, dann fangen Sie an und geben Sie diesen Frauen konstruktives Feedback und entsprechende Unterstützung. Also fangen Sie wirklich an, in diese Mitarbeiterinnen zu investieren.

Wenn Sie sich ein Bild über deren Leistung gemacht haben und vielleicht schon herausgefunden haben, dass die eine oder andere Mitarbeiterin tatsächlich sehr gut qualifiziert ist und sehr gute Arbeit leistet, dann fangen Sie an und geben Sie Ihr systematisch konstruktives Feedback und liefern Sie ihr so die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

Wenn Sie jetzt wirklich der Meinung sein sollten, dass es dieser Mitarbeiterin z. B. an souveränem Auftreten oder Präsentations-Skills mangelt, dann investieren Sie gezielt in diese Mitarbeiterin und bauen Sie sie systematisch auf. Natürlich sollten Sie solche Maßnahmen vorher mit den betreffenden MitarbeiterInnen besprechen und abklären.

3. Gezielte Möglichkeiten bieten

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, bestimmte MitarbeiterInnen für Führungspositionen aufzubauen, sollten Sie natürlich dringend das Gespräch mit diesen MitarbeiterInnen suchen. Klären Sie im Gespräch ab, wer sich wirklich für eine Führungsposition interessiert. Stellen Sie aber auch ganz offensiv klar, dass Sie ein großes Potential in der betreffenden Person sehen und diese entsprechend unterstützen werden.

Dann sollten Sie gezielt ins Sponsoring einsteigen. Also tatsächlich Möglichkeiten liefern damit diese MitarbeiterInnen sich ausprobieren können in Bereichen, in denen sie später als Führungskraft arbeiten würden, aber mit Ihnen als Unterstützung im Hintergrund.

Öffnen Sie also Türen für diese MitarbeiterInnen, bieten Sie Möglichkeiten an und gehen Sie diese Schritte gemeinsam.

Denn diese Art des Sponsorings ist ein ganz wichtiger Faktor und findet bei männlichen Mitarbeitern meistens ganz automatisch statt. Sie werden von einer Führungskraft unterstützt und und in die höheren Chefetagen mitgenommen und eingeführt.

Leider berichten mir aber immer wieder Frauen, dass sie genau an diesem Punkt scheitern, weil eben dieses Sponsoring bei Frauen nicht stattfindet. Also wenn Sie mehr Frauen in Führung bringen wollen, dann investieren Sie gezielt in diese Mitarbeiterinnen und geben Sie ihnen die Chance, sichtbar zu werden.

Mit diesen drei Schritten schaffen Sie es, qualifizierte Mitarbeiterinnen zu identifizieren und gezielt deren Führungsqualitäten auszubauen. Sie werden sicher überrascht sein, wie viele ihrer MitarbeiterInnen qualifiziert sind und absolut engagiert, um in eine Führungsposition zu wechseln, wenn die notwendige Unterstützung geliefert wird.

Weitere Tipps für Frauen, die erfolgreich Karriere machen wollen, gibt’s wöchentlich in meinem Podcast Weiblich erfolgreich.

Wir wünschen uns mehr Frauen in Führung und eine gleichberechtigte Führungsstruktur in Deutschland, dennoch höre ich immer wieder von Klienten und Auftraggebern, dass viele Frauen sich gar nicht genug zutrauen würden oder Führungspositionen scheuen würden. Das mag vielleicht teilweise zutreffen, ist aber sicher nicht die Regel. Vielmehr bin ich persönlich davon überzeugt, dass es ganz oft an der unterschiedlichen Wahrnehmung von Männern und Frauen im Beruf liegt, warum Frauen so viel seltener für Führungspositionen in Erwägung gezogen werden.