wissens.dialoge

MOOCs werden betriebliche Bildung verändern – irgendwann

2013 ist das Jahr der Massive Open Online Courses (MOOCs, Definition im .blitz Nr. 77). Das habe ich schon ein paar Mal behauptet. Und natürlich hat @jowede Recht wenn er schreibt, schon 2012 war das Jahr der MOOCs. Zumindest wenn man die Aktivitäten von Coursera.org und die MOOC-Liste von Stephen Downes als Indikator nimmt – und nicht zu vergessen die ersten großen MOOCs in Deutschland #opco11 und #opco12.

Spätestens seit dem MOOC-Wettbewerb von iversity.com (ich hatte das schon kommentiert) ist klar, dass es erst 2013 in Deutschland richtig los geht. Vorreiter sind die Hochschulen. Der nächste Schritt ist deshalb für mich die Frage, welche Auswirkungen sich für den Bereich organisationales Lernen aus dem MOOC-Trend ergeben.

1.) MitarbeiterInnen aus Unternehmen nehmen an MOOCs teil.

Das ist jetzt schon der Fall. Die Erfahrungen aus dem #ocwl11 zeigen, dass hier die Selbständigen und Freien noch in der Überzahl sind. Sie können sich ihre Arbeitzeit flexibler einteilen. Außerdem erkennen für sich selbst auch in Angeboten einen Mehrwert, die kein klar definierten Lernziele haben, auf die Selbststeuerung der Lernenden setzen und keine Zertifikate verteilen. Hier gilt es in den Personal- und Weiterbildungsabteilungen dafür zu werben, dass das Konzept MOOCs eine wertvolle Ergänzung zu bisherigen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ist.

2.) Unternehmen veranstalten eigene MOOCs

Auch hier sind die ersten Ansätze (z.B. opencourseworld.de der IMC AG) zu erkennen, von Unternehmen die eigene MOOCs veranstalten, entweder innerhalb des Unternehmens für die eigenen Mitarbeitenden oder auch als Gastgeber für Teilnehmende von außerhalb. Hier wird die Herausforderung sein, dass diese Veranstaltungen (gerade wenn sie von Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen angeboten werden), nicht zur Marketingkampagne „verkommen“, sondern echten Mehrwert bieten.

3.) Unternehmen sponsoren MOOcs

Hier ist wäre das Unternehmen nicht der Veranstalter und auch nicht für die Inhalte verantwortlich, sondern finanziert einen MOOC, der z.B. von einer Hochschule durchgeführt. Ich kenne kein aktuelles Beispiel, in dem diese Trennung zwischen Sponsor und Gastgeber/Veranstalter besteht.

4.) Unternehmen kaufen MOOCs

Ein große Frage für die Nachhaltigkeit von MOOCs ist aus meiner Sicht die Wiederverwertbarkeit des Inhalte. Hier geht es also letztlich um die Frage nach Geschäftsmodellen. Gut möglich wäre z.B., dass ein bereits durchgeführter MOOC, bzw. die Inhalte und das Konzept ein zweites Mal für die Mitarbeitenden eines Unternehmens durchgeführt werden.

Fazit

Ich bin mit sicher, dass der Trend MOOCs Einfluss auf didaktische Konzepte für betriebliche Aus-, Fort- und Weiterbildung haben wird und bin gespannt, welche Möglichkeiten sich daraus z.B. für die Verknüpfung von Wissensmanagement und offenen Kurs-Konzepten ergeben. Letztlich wird es zu einer stärkeren Verknüpfung von betrieblicher/beruflicher und privater Fort- und Weiterbildung kommen. Die ersten MOOCs, die von Volkshochschulen und anderen privaten Bildungsträgern angeboten werden, stehen auch schon in den Startlöchern. Auch mein eigenes Projekt, der ich.kurs 13 der in diesen Tagen beginnt ist genau an dieser Schnittstelle anzusiedeln. Der ich.kurs ist einer der ersten MOOCs, der nicht von einer Hochschule oder öffentliche Einrichtung, sondern von einem privaten Anbieter angeboten und finanziert wird. Und: Der ich.kurs 13 adressiert mit dem Thema Coaching und Kommunikation eine breitere Zielgruppe als die bisherigen MOOCs, die oft sich selbst (z.B. #mmc13) oder Themen aus dem Bereich Lernen, Bildung und Technologie zum Thema hatten (z.B. Funkkolleg Medien)